Der Entschluss war gefasst. Wir wollten unsere Wohnung aufgeben und uns auf die Suche nach etwas neues machen. Doch wie sollte unser neues Zuhause aussehen? Wie viel Platz brauchen wir eigentlich zum Wohnen? Was brauchen wir in unserem Wohnraum wirklich? Worauf können wir getrost verzichten ohne das Gefühl der Einschränkung zu haben? Worauf wollen wir auf keinen Fall verzichten? Diese Fragen galt es für uns zu beantworten. Durch unsere Zeit im Wohnwagen, der wirklich sehr minimalistisch ausgestattet ist (z. B. ohne Bad!) haben wir erfahren dürfen wie wenig man im täglichen Leben braucht um glücklich zu sein. Wir haben einen Blick dafür bekommen was unverzichtbar ist (z. B. ein Bad ;-) und worauf wir gut verzichten können. Durch unsere "Auszeit" haben wir den Blick für das Wesentliche wieder bekommen. Diese Klarheit wollten wir uns bewahren und in unsere Entscheidungsfindung mit einfließen lassen. Zunächst war die Überlegung ob wir uns einfach eine kleinere Wohnung mieten sollten. Wir haben uns sogar eine tolle Wohnung angesehen. Doch beim darüber nachdenken wurde uns klar, dass dies nicht die Veränderung ist die wir wollten. Nur eine kleinere Wohnung zu nehmen, war uns nicht genug Veränderung. Wir hatten eher das Gefühl es wäre nichts halbes und nichts ganzes und unsere Fixkosten konnten wir auf diese Weise auch nicht großartig senken (was ja für uns auch mit eine wichtige Rolle spielen sollte) Also weitersuchen.
Auf die Idee in ein Tinyhouse zu ziehen sind wir lustigerweise dadurch gekommen, dass wir in der Zeit in der wir auf Reisen waren eine Bekannte für ein paar Wochen in unserer Wohnung einquartiert hatten, die dabei war ein Tinyhouse selbst zu bauen. Auch vor der Reise hatten wir schon mal bei Youtube uns Videos über minimalistisch leben und das wohnen auf kleinstem Raum angesehen. Auf der Suche nach einer alternativen Wohnform begannen wir uns mit dem Tinyhouse etwas näher zu beschäftigen und waren ziemlich schnell begeistert. Diese andersartige Wohnform mit seinen Individuellen Gestaltungsmöglichkeiten auf kleinstem Raume machte uns Lust auf ein "Wohnexperiment". Die Idee als Familie in ein winziges Haus auf Rädern zu ziehen schien zunächst eine verrückte Idee zu sein. In Gesprächen mit anderen wurde diese Idee auch schnell durch Kommentare wie "Darf man das denn?" "Was macht ihr wenn die Kinder größer werden?" "Gibt es da überhaupt einen Rückzugsraum?" oder "Habt ihr überhaupt einen Stellplatz?" etwas wackelig, ob es überhaupt umsetzbar ist. Doch die Begeisterung etwas komplett anderes auszuprobieren blieb bestehen. So recherchierten wir viel im Internet dazu über Möglichkeiten, Gesetzliche Grundlagen, Bauweisen..., wir haben viel miteinander gesprochen über unsere Vorstellungen und Bedürfnisse und spürten in unser Inneres. Zusätzlich machten wir uns auf die Suche nach einem möglichen Standplatz. Ohne wenigstens eine Möglichkeit wollten wir das ganze nicht angehen. Doch schon nach kurzer Zeit hatten wir drei Stellplätze zumindest theoretisch in Aussicht. Das, zusammen mit einem guten Bauchgefühl führte nach anfänglicher Unsicherheit zu einem JA wir tun es! Wir probieren es aus! Wir wagen etwas komplett neues! Und das mit einem guten Gefühl! :)
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