Wird eine Baustelle eigendlich Irgendwann feritg?

Kann eine Baustelle wirklich fertig werden? Oder bauen wir sowieso unser ganzes Leben lang... diese frage stelle ich mir gerade beim schreiben dieses Artikels...

Doch jetzt erst einmal ein Bericht zu den Ereignissen die hinter uns liegen.

 

Das Haus war also umgezogen und Stand auf unserem neuen Lebensraum.

Zuerst einmal wurde alles soweit fertig gemacht, dass wir darin wohnen konnten. Das Dach wurde wieder dicht gemacht ("das glaubte ich zumindest zu diesem Zeitpunkt :( ) und dann ging es daran die Stromversorgung zu gewährleisten. Also rauf aufs dach und PV-module installieren. Wir haben 6 Module auf dem dach mit jeweils 270W peak. Da das Dach aber eine Ost-West ausrichtung hat bekommen wir nie die volle Leistung vom Dach. Beim nächsten Standort würde ich das evt. auch etwas anders gestalten. Allerdings bekommen wir so von morgens bis Abends erträge und können diesen Strom dann gleich verbrauchen ohne die Batterie zu oft in Anspruch nehmen zu müssen. Als das nun soweit geschehen war, folgte der Ofen und folglich auch der Kamin. Unseren Ofen haben wir in der Ausstellung des Ofenbauers Christof Beigger gefunden. Er hat ca. 700kg eigengewicht, welches die Wärme speichert und kontinuierlich abgibt. Christof kam also vorbei und baute mit mir zusammen den Ofen auf. Anschließend folgte dann auch noch der 4m hohe isolierte Edelstahl Kamin. Und somit war die Heizung fertig installiert. Das war auch gut so, denn der Mai hielt noch ein paar kalte Tage für uns bereit an denen wir dann unsere ersten vom Feuerschein beschienenen Abende auf dem Sofa verbringen konnten.

 

Bald merkten wir, dass unser Provisorische aus Paletten bestehender Aufgang zum Haus mehr gefährlich als gut praktikabel war und bauten unsere Holzterasse. Dabei wollten wir eigentlich heimisches Lächenholz verwenden. Doch woher bekomme ich solches wenn ich es am besten sofort brauche und nicht noch lange warten möchte. Nach der Anfrage bei verschiedenen Holzhandlungen wurde  mir klar gemacht, dass  ich dort nur  sibirische Läche haben könnte. Zur Alternative stand noch Tropisches Garappa Holz welches aus zertifizierten Plantagen stammt. Was also tun? Tropenholz ist sicherlich nicht das ökologisch sinnvollste, der raubbau, der in sibirien betrieben wird ist jedoch auch sehr zu hinterfragen. Außerdem sollten sich die Tropenholzbretter etwa doppelt so lange halten wie es Lärchenbretter tun (so hoffe ich zumindest) Und aus diesen Gründen fiel die Entscheidung dann zugunsten des Plantagenholzes aus den Tropen.(Erst 8 Monate Später erfuhr ich von einem Sägewerk in der näheren Umgebung, welches ausschließlich heimische Lärche verarbeitet. Leider etwas zu spät :( )

 

Als nächstes wurde für einen Unterstand für die Fahrräder gesorgt. In unserem kleinen "Carport" (3x3m) hat nicht unser Auto seinen Platz, sondern unser Brennholz und unsere Fahrräder. Außerdem bieten die Wände aufbewahrungsmöglichkeiten für Werkzeuge sowohl für's Schreinern, als auch für die Gartenarbeit.

Da ich noch alte PV-Panele geschenkt bekommen hatte verbaute ich diese auch gleich noch als Rückwand von diesem Carport. so sparte ich mir die Kosten für die Holzverkleidung und kann die Panelen im Winter bei bedarf noch der Anlage zuschalten.

 

Ich dachte schon ich sei damit erst einmal fertig und könnte mich zurücklehen... doch fehlanzeige... da kam die Sache mit dem Wasser...

dadurch stand dann schon die nächste Baustelle vor der Tür, und ich baute einen kleinen Raum fast aus purem Restmaterial. Da ich für die Biogas-Anlage sowieso solch einen Raum bauen wollte in den die Sonne eindringen kann und der trotzdem Isoliert ist baute ich drauf los. und lies noch genug Platz um eine Warmwasser-Solaranlage zu installieren. Hatten wir nicht von Anfang an mit einem solchen System geplant und daher keinen Platz mehr im Haus für diese Technik bzw. für den Pufferspeicher. Im nachhinein denke ich mir, dass wir die Technik sicher noch irgendwie mit eingeplant bekommen hätten, wenn wir es von vornherein so geplant hätten... doch das sind viele "hätten" es ist nunmal wie es ist, und so steht die Solartechik nun in einer extra Box vor dem Haus. Restmaterial für die Dämmung des kleinen Räumchens bekam ich von meinem Freund Thomas Gronmayer, der sich mit dem Bau von Zirkuswägen eine Existenz aufbaut und dabei immer Reststücke von Holzfaserdämmplatten hat welche mir für diesen kleinen Raum der keine großen Anforderungen hat gerade Recht kamen.

 

Als auch dieses Projekt abgeschlossen war konnte die Solaranlage kommen. Diese baute ich mit Florian Fähndrich auf, wobei ich auch wieder viel mitarbeiten konnte und dadurch einiges gelernt habe.

 

Der Sommer konnte also kommen und die Bauphase war vorerst einmal beendet.