Ja wie es manchmal so läuft geht man Einkaufen und kommt mit mehr heim als man sich vorgenommen hat ;) so oder so ähnlich kann man unseren Weg zu unserer Jurte beschreiben.
Aber alles der Reihe nach.
Wir brauchten einen Gasbackofen mit Herd, und bevor wir nach neuen Sachen schauen schauten wir erst mal bei E-bay-Kleinanzeigen ob es nicht eine gebrauchte Variante gibt. Und die gab es auch. Am Starnberger See auf einem Campingplatz. Wir fuhren also hin und kauften uns einen einmal gebrauchten Backofen. Doch schon als wir auf das Campingplatzstück zufuhren staunten wir über die rießige Jurte die hier stand.
Der Ofen war in der Jurte und als wir mit dem Besitzer so ins Gespräch kamen bekamen wir schnell heraus, dass die Jurte auch zum Verkauf steht.
Die Besitzer hatte ein tragisches Schicksal ereilt. Sie hatten sich den Dauercampingplatz im Winter 18 abgelöst und wollten nun hier ihr Domezil fürs Alter aufschlagen. Also wurde der alte Caravan entfernt und sie ließen sich eine Jurte bauen, die sie im Frühjahr 2019 aufstellten. Sie Stecken viel Geld und Zeit in den Platz bis im Sommer 2019 der Besitzer des Platzes wechselte und herauskam, dass ihr Stellplatz garnicht zum Campingplatzgebiet gehörte. Die Vorbesitzerin hatte ihn ohne Genehmingung einfach verpachtet und der neue Campingplatzbetreiber konnte dies natürlich nicht so weiter führen. Also musste eine Ganze Reihe von Leuten ihren Platz räumen und auflösen.
Naja schwierige Situation, sie mussten die Jurte losbekommen und das noch bis zum Jahresende.
Hanna war gleich hell auf begeistert und Fantasierte in den Möglichkeiten was solch ein großer Raum bieten würde.
Von Jogakursen über Tanzveranstaltungen oder Garteinfeieren ein solcher Raum ist einfach klasse und bietet auch in der Zukunft unserer selbstständigen Arbeitsgestaltung große Möglichkeiten.
Doch da wir ja auch nicht unbedingt im Geld schwimmen war uns der Preis der Jurte doch etwas zu hoch um gleich zuzusagen. Wir fuhren jedoch mit dem Bild im Kopf nachhause und es spann sich natürlich immer weiter. Hanna informierte sich gleich mal ob der Preis gerechtfertigt war und fand heraus, dass er mehr als gut für eine so große Jurte war.
Das überlegen ging hin und her und als wir die Jurte dann bei E-bay zur Versteigerung sahen sagten wir "nagut" wir geben unser Maximalgebot ein und wenns sein soll, dann solls sein.
Wir blieben die einzigen Bieter und bekamen die Jurte zu einem wirlich fairen Preis.
Außerdem bekamen wir noch Pflastersteine und was sonst noch so außen herum war mit dazu. Michi dachte nur wie gut wir die Platten und das andere Material auf unserem neuen Grundstück brauchen könnten.
Na gut... Jurte gekauft und dann auch noch ne Menge Kram außenrum. Wird sich sicher gut machen auf unserem neuen Grundstück. Doch moment mal, sie steht ja echt ne Strecke weit Weg und Abgebaut werden muss sie auch noch... Und das auch noch bis zum Jahresende
Irgendwie hatten wir mehr aus dem Bauch raus gekauft als mit dem Kopf... doch meist findet sich schon ein Weg und die Bauentscheidungen sind doch fast immer die richtigen.
Also hieß es Transport organisieren. Erst dachten wir, wir fahren mit einem 7,5 Tonner hin, da wird schon alles drauf passen. Doch schon nach kurzem Rechnen war dieser Gedanke gestorben. Wir hatten zu viele Steine gekauft. Die Steine allein wogen schon ca. 3 Tonnen und die Jurte dann sicher nochmal ca. 1,5 -2 Tonnen. Ein 7,5 Tonnen LKW hat aber nur eine Zuladung von 2,5 Tonnen. Geht also nicht. Also fragten wir einen Spediteur an, den Michis Vater gut kennt und dieser war bereit uns einen Fahrer mit LKW an einem Samstag zur Verfügung zu stellen.
Dass der große LKW dann jedoch am Ende so voll sein würde hatten wir alle nicht gedacht.
Michi startete am Freitag Nachmittag mit seinem Vater zur Jurte und die Beiden bauten schonmal ab was sie schafften. Leider war es schon Dezember und die Tage nicht mehr all zu lange was die Sache noch schwieriger machte. Dann übernachteten sie bei Michis Bruder in München und fuhren am nächsten Morgen mit der gesamten Gretz Männer-Besatzung (3 Brüder und Vater) zur Jurte um diese abzubauen und zu verladen.
Der Plan war bis 13 Uhr zu verladen und dann nach 1,5- 2 Stunden Fahrt in der Dämmerung zuhause abzuladen. Aber wie schon fast vorauszusehen war gelang dieses optimistische Kuststück nicht. Um ca. 15:30 Uhr rollte der LKW vom hof des Campingplatzes in Richtung Heimat.
Man kam also in die Dunkelheit beim Abladen. Doch das funktionierte dann erstaunlich reibungslos. Dabei konnten wir uns schon einmal von der guten Nachbarschaft in die wir zogen überzeugen. Denn der Nachbar erklärte sich sofort bereit uns beim Abladen mit seinem Traktor zu helfen. Ohne ihn wären wir aufgeschmissen gewesen und hätten bis tief in die Nacht noch Steine vom LKW geworfen.
Erst hatten wir vor die Jurte am nächsten Tag gleich wieder aufzubauen, da aber ja noch keine Baugenehmigung vorlag gingen wir dieses Risiko nicht ein und lagerten die Jurte auf dem Platz unter einer Plane ein.
Dort liegt sie bis heute (23.02.20) und wartet auf die Baugenehmigung bis wir sie endlich aufstellen können.
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